Wird die Inflation zum Problem für den Pool-Markt?

Durch die Pandemie hat der Markt für Swimming-Pools einen Boom erlebt, wie er in diesem Segment bislang noch nie auftrat. Allerdings kam es in den letzten Monaten zu drastischen Preissteigerungen. Vor allem der Krieg in Osteuropa trug zur Inflation bei, aber auch die Pleite-Wellen in der Folge der Pandemie. Ist der Boom auf dem Becken-Markt damit beendet? Ein Blick auf die „Pool Corporation“ offenbart ein geteiltes Bild. Das Unternehmen ist dabei der aussagekräftigste Informant, handelt es sich doch um den weltgrößten Großmarkt-Lieferanten für alle Produkte rund um private und öffentliche Schwimmbäder. Anders ausgedrückt: Geht es dieser Firma gut, so ist der Wirtschaftszweig insgesamt wohlauf.

Die positiven Nachrichten

Die Pool Corp. zeigt auf den ersten Blick keinerlei Schwäche. Im Gegenteil scheint das Unternehmen sogar stärker als erwartet zu sein – und dies deutlich. Im letzten Quartal 2021 übertraf die Firma die Einnahmeerwartungen unabhängiger Analysten um 41 Prozent. In den Monaten Januar bis März 2022 lag das Haus 40 Prozent über den entsprechenden Annahmen. Zahlen für das zweite Quartal sind noch nicht bekannt.

Die weniger guten Nachrichten

Auch auf den zweiten Blick wirken die bereits gemeldeten Werte noch sehr gut. Als Beispiel: 26 Prozent des Wachstums im ersten Quartal 2022 waren sogenannte organische Einnahmesteigerungen. Es handelte sich also um keine Einmaleffekte, sondern um wiederholte Einkünfte. Vereinfacht gesagt: Märkte erhöhten ihre Bestellungen und blieben dabei.

Allerdings gibt es auch weniger gute Nachrichten: 15 bis 17 Prozent der übertroffenen Einnahmeerwartungen lassen sich paradoxerweise ebenfalls auf die Inflation zurückführen, was sich in den kommenden Quartalen rächen dürfte. 10 bis 12 Prozent waren Preissteigerungen, die das Unternehmen selbst in Erwartungen der Inflation vorgenommen hat. Sie schlugen sich im ersten Quartal noch als zusätzliche Einkünfte nieder, aber dies wird nicht so bleiben. 5 Prozent waren zudem Einkäufe, die Kunden in Erwartung der Preissteigerungen vorgezogen hatten. Es ist also vermutlich nicht die Frage, ob es schlechter wird, sondern wie viel.