Das gemeinsame Projekt zwischen den Berliner Wasser- und Bäderbetrieben könnte sich langsam aber sicher als echtes Erfolgsmodell entwickeln. Bereits seit Ende 2012 wurde eine Pilotanlage in Betrieb gesetzt. Diese versorgt die Lehr- und Sportschwimmhalle in Berlin mit Energie aus dem Abwasser. Sie sorgt dafür, dass die Fußbodenheizung funktioniert und das Wasser erwärmt wird.
Der Wärmetauscher befindet sich in der Sohle des Kanalrohres. Dieses befindet sich in direkter Nähre zum Schwimmbad und entzieht dem Mischwasser mit einer Temperatur von etwa 15° C ein bis zwei Grad an Temperatur. Die Wärmepumpe kann daraus eine Nutztemperatur von etwa 50 ° C gewinnen, was einer Effizienz von etwa 2 KWh Energie/1000 Liter Abwasser entspricht. Die Schwimmbecken können somit effektiver beheizt werden. Die Technologie selbst hat ganze 500.000 Euro gekostet, wovon etwa 60 % aus dem Umweltschutzprogramm des Landes Berlin und der EU stammen. Die restlichen 40 % wurden von diversen Wasserbetrieben investiert. „In Deutschland ist diese Technologie noch ganz jung und ungereift, jedoch bringt sie enormes Potenzial mit sich“, so der Sprecher der Berliner Wasserkonzerne. Die Berliner Wasserbetriebe hätten ein solches Konzept bereits mit einem anderen Verfahren im IKEA-Möbelhaus in Lichtenberg, aber auch an zwei Schulen realisiert. Etwa 5 % der Bevölkerung und etwa 10 % des Gebäudebestandes könnte von der Koversorgung mit Energie aus dem Abwasser laut statistischen Erhebungen profitieren. Die Wasserbetriebe seien zurzeit noch mit dem Investor im Gespräch, um auch dem Baumarkt in Kreuzberg aufzurüsten. Auch dieser interessiert sich besonders stark für diese umweltfreundliche Gewinnung an Energie.
Die Schwimmbäder möchten etwa ein Drittel der Energiekosten einsparen. Prinzipiell wäre es denkbar, dass alle größeren Schwimmbäder erfolgreich mit dieser Technik ausgestattet werden können. Seit geraumer Zeit werden unzählige Summen in die Modernisierung der Bäder investiert. Ein großer Teil dieser Maßnahmen richtete sich an die Einsparung von Energie.